SCHLOSSKIRCHE
AUGUSTUBURG
Die Schlosskirche Augustusburg
Nach mehr als sieben Jahren Restaurierungsarbeiten erstrahlen seit 2015 der
Cranach-Altar und die Cranach-Kanzel in neuem Glanze.
Es war einst Kurfürst Augustus selbst, der Altarbild und Kanzel in der damals weit
bekannten Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren im sächsisch-anhaltinischen
Wittenberg in Auftrag gab. In einem Schriftwechsel vom 26. Februar 1569 bittet
der Künstler Kurfürstin Anna, ihm ein Verzeichnis ihrer Kinder mit Altersangaben
und Bildnissen zu schicken. Aus dem Schriftwechsel wird auch deutlich, welche logistischen
Herausforderungen Ende des 16. Jahrhunderts der Transport eines mehr als drei mal zwei
Meter großen Altars sowie der Kanzel mit sich brachte. Um 1572 schließlich werden Altar
und Kanzel per Schiff nach Dresden gebracht und per „eigener Fuhre nach Augustusburg“
befördert.
Auch die Orgel der Schlosskirche genießt eine überregionale Strahlkraft. Als einziges
Orgelwerk aus der Werkstatt von Georg Renkewitz (1687-1758) ist sie heute noch
original erhalten. Die 15 verschiedenen Register zeugen von der Klangpracht des
Zeitgenossen Gottfried Silbermann genauso, wie von den sanften Farben des
süddeutschen Barock. Mit ihrer historischen Stimmung (Kirnberger III, a' bei 15°C
auf 458,5 Hz) ist sie für die Orgelmusik J.S.Bachs und anderer barocker Komponisten
bestens geeignet.